Wallace Stevens beschreibt »Dreizehn Arten, eine Amsel zu betrachten«.
Was bevorzugst du – das Pfeifen der Amsel?
… oder die Sekunde danach?
Wann hörst du es tatsächlich?
Jede Wahrnehmung ist ein Zusammenspiel mit den eigenen Erinnerungen und Phantasien und so immer wieder anders. Die Bedeutung des Erinnerten ändert sich mit der Zeit.
Figuren setze ich meist nur fragmenthaft. Nur was mir wichtig ist, wird genauer ausgearbeitet. Mit Linien und Farben, mal verdichtet und mal flüchtig, schaffe ich körperhafte Formen und Verbindungen zwischen ihnen. Gesichter, angedeutete Körper, Überlagerungen, das Ausbalancieren von Kräften, während das Umfeld nur unvollständige räumliche Orientierungen anbietet.
Es geht mir um das, was sich zwischen den Figuren abspielt. Ich will Kräfte und Beziehungen sichtbar machen, die an sich nicht sichtbar sind. Deshalb setze ich meine Figuren in diese Zustände und Bewegungen, um innere Haltungen zu erfragen und zu beschreiben. Die Figuren sind miteinander und tauschen sich aus über die Kräfte, die sie einsetzen, sich auch gegenseitig Halt zu geben.
So hinterfrage ich auch mich. Was ist? Was bleibt? Warum? Welche Bedeutung haben meine Wahrnehmungen, Erinnerungen, Phantasien.
»Thirteen Ways of Looking at a Blackbird« By Wallace Stevens
I do not know which to prefer,
The beauty of inflections
Or the beauty of innuendoes,
The blackbird whistling
Or just after.